Fest installierten Teile und Zubehör und was zum Schiffsbetrieb sonst noch dazugehört.

Volvo Penta MD 7B

  Motor

Als Hilfsmotor dient zuverlässig ein Volvo MD 7B mit 12,5 kW (17 PS) bei 3000 U/min. Dieser robuste Zweizylinder hat noch die große Schwungscheibe und einen Saildrive 120 S. Mit dem ursprünglichen 2-Flügel Festpropeller erreichte das Boot etwa 6 kn bei 2/3 Drehzahl von 2000 U/min (die Rumpfgeschwindigkeit liegt bei etwa 6,9 kn). Die Geschwindigkeit unter Segeln wurde deutlich besser, als 1992 ein neuer Propeller installiert wurde. Die Fa. Boyens GmbH in Hamburg lieferte einen Drehflügelpropeller aus Bronze mit 3 sich selbst verstellenden Drehflügeln, einem Durchmesser von 15" und einer Steigung von 12". Damit erreicht man eine ruhige Marschfaht von ca 6 kn mit einer Drehzahl von ca. 2200 U/min. Der Dieselverbrauch ist dabei 1,3 - 1,4 Liter/Stunde.
Ein Teil des Stahlkiels dient als Dieseltank, der gut 110 Liter aufnimmt. Da der Diesel mit einem Steigrohr entnommen wird, bleibt ein Teil im Tank. Das hat den Vorteil, daß Schmutz und Wasser nicht in das Kraftstoffsystem angesaugt werden. Die nutzbare Menge von 95 Litern dürfte für etwa 400 Seemeilen reichen. Der mittig angeordnete Tank vertrimmt das Boot bei unterschiedlicher Füllung nicht. Der Tankeinfüllstutzen ist an Deck, aber es gibt auch innen eine Tanköffnung zum Nachfüllen.

Kühlwasserpumpe

Die Motorkühlung ist ein Zweikreissystem. Der hintere Teil des Kiels ist Wärmetauscher. Das Kühlwasser mit reichlich Frostschutzmittel wird über ein Steigrohr entnommen und mit der Pumpe durch den Motor wieder zurück in den Kiel gefördert. Die Funktion des Kühlkreislaufs kann durch eine Durchflußanzeige kontrolliert werden. Dieser in sich geschlossene Kreislauft hat ein Druckausgleichsgefäß.
Für die Auspuffkühlung ist eine zweite Pumpe notwendig. Das Außenwasser gelangt vom Einlaß im Saildrive über einen Filter in die Pumpe und wird dann direkt in den Auspuffkrümmer eingespritzt. Die Doppelpumpe der Fa. Johnson ist wie die ursprüngliche Pumpe direkt am Motor montiert.

Wasser

Zwei mal gab es Wasser im Schiff: undichte Trinkwasserleitung und Leck an einem Motor-Kühlwasserschlauch. Der Rumpf ist dicht - es gab nie Feuchtigkeit! Für einen Notfall ist im Cockpit gut erreichbar eine Handlenzpumpe installiert. Der Ansaugschlauch reicht in den Pumpensumpf im tiefsten Punkt im Kiel.
Für die Trinkwasserversorgung sind unter der Backbordkoje im Salon zwei flexible Wassertanks mit je 25 Liter Inhalt eingebaut. Befüllung mit Gartenschlauch, kein Deckseinlaß.
Die Verteilerleitungen können zur Sicherheit mit einem Kugelhahn abgesperrt werden. Unter den Becken in Pantry und Klo ist jeweils eine doppelt wirkende Fußpumpe (Whale Gusher Galley Pump MK III) installiert.
Der Wasserablauf aus den Waschbecken geht direkt über Absperrventile außenbords.
Die Wasserspülung der "Brydon" Bordtoilette erfolgt mit Handpumpe nach außenbords. Ein Fäkalientank ist nicht vorgeschrieben. Nachdem es heute überall entsprechende Gelegenheiten gibt, wurde der kleine Tank mit der komplizierten Verschaltung in das Ersatzteillager verbannt.

E-Schaltplan

  Elektrik

Die elektrische Anlage ist auf vielen Booten eine heikle Sache. Leitungen sind schlecht zu finden, weil zum Teil einlaminiert und die Zuordnung schwierig wegen mangelhafter oder gar fehlender Dokumentation usw.
Das ist hier anders ! Die Leitungen wurden nachträglich eingebaut und sind alle gut zu finden, wenn auch teilweise mit etwas Krabbelei. Die hält sich in engen Grenzen, weil man anhand der Dokumentation alles leicht lokalisieren kann.
Der dargestellte Schaltplan zeigt beispielhaft einen Teil der Anlage. Das ist zwar nicht nach EDV oder DIN, aber leicht verständlich und klar. Vollständig ist er möglicherweise nicht, denn ob die allerletzten kleinen Änderungen eingetragen sind, wird noch überprüft.
Ein Landstromanschluß ist heute Standart. Hier wird der "schwarze Festmacher" am Bug direkt enweder durch eine Klüse, oder durch das Vorschiffsluk in den Ankerkasten geführt, wo sich eine entsprechende Steckdose befindet. Es liegt also kein Stolperkabel an Deck.
Die Verteilung der 230V Installation ist gut zugänglich an Steuerbord im vorderen Schränkchen im Salon positioniert. Da ist auch der Fi-Schalter und das Ladegerät der schwedischen Fa. LEAB (chAmp II - IUoU) eingebaut. Eine gut sichtbare rote Leuchte zeigt an, ob Landspannung anliegt. Je eine fest verkabelte 230 V Steckdose ist im Vorschiff und in der Pantry installiert. Über Steckverbindungen gibt es im Salon noch einige Anschlußmöglichkeiten.
Alle Batterien sind wartungsfrei. Als Lichtbatterien für alle normalen Verbraucher sind zwei Batterien (2x 80 Ah) parallel geschaltet. Die unabhängige Starterbatterie ist ausschließlich für den Motorstart vorgesehen. Sie hat gem. Empfehlung eine Kapazität von 65 Ah. Für beide Batterien ist ein gut sichtbares Voltmeter über der Pantry angebracht.
Die Verschaltung erlaubt eine abweichende Nutzung in Notfällen: Die Lichtbatterie kann zum Starten des Motors und die Starterbatterie kann für die Verbraucher geschaltet werden.
Der Solarkollektor versorgt nur die Verbraucherbatterie.
Mit den in einer Schalttafel gut erreichbar unter dem Brückendeck installierten Schaltautomaten werden die einzelnen Verbraucher geschaltet. Leuchtdioden mit unterschiedlichen Farben zeigen den Schaltzustand an.
Als Positionsleuchten sind Zweifarbenlaterne und Hecklaterne und vor dem Mast die "Damferlampe" montiert. Alternaniv ist beim Segeln eine 3-Farben-Laterne im Top vorhanden. Eine Ankerlaterne zum Vorheißen liegt mit hinreichend langem Kabel bereit und kann im Ankerluk oder im Cockpit eingesteckt werden.
Innen sind zahlreiche Leuchten für alle Zwecke und eine Reihe von unterschiedlichen Steckdosen installiert.

Instrumente

Im Blick des Rudergängers muß immer ein Steuer-Kompaß und möglichst zusätzlich ein Navigationgerät sein. Nach einigen Änderugen ist heute an Backbord im Brückendeck ein Kompaß "Merkur" der Fa. C.Plath Hamburg und Steuerbord im Schott ein Plastimo eingebaut. An backbord im Schott ist ein Garmin 128 vorhanden, der leicht abgenommen werden kann.
Die Windanzeige wurde wieder ausgebaut. Besser man horcht Wetterbericht und hält einfach den Kopf in den Wind, die Richtung zeigt der Windex zuverlässig.
Der Tiefenmeser ist im Mastbereich eingebaut und sehr nützlich in Tidengewässern und in flachen Fahrwassern. Der Geschwindigkeitsmesser zeigt, ob eine Änderung der Segelstellung etwas bewirkt hat; der Meilenzähler kann bei der Navigation helfen. Beide Geräte werden nicht dauernd gebraucht und sind achtern neben der Pinne eingebaut.
Für die Selbststeueranlage von Ferropilot sind alle Halterungen vorhanden. Bei Bedarf wird das Steuergerät an Steuerbord im Cockpit eingeklinkt. Für die Stromversorgung ist eine Steckdose direkt daneben vorhanden und der Pinnenpilot wird einfach eingehängt.
Das Funkgerät ist im achteren Salonschott eingebaut. Es ist ein flaches Gerät der Fa. NAVICO, Typ RT 6500S.
Die UKW-Antenne auf dem Mast kann im Winterlager abgenommen werden. Eine Notantenne liegt im Salonschrank bereit. Am Heckorb kann dafür eine Halterung angeklemmt werden und das Anschlußkabel durch eine dafür vorgesehene Decksdurchführung an eine bereitliegende Antennenleitung angesteckt werden. Am Funkgerät muß umgesteckt werden. Diese Antenne ist auch praktisch bei Kanalfahrten mit gelegtem Mast.
Ein Funkgerät kann im achteren Salonschott eingebaut werden. Die UKW-Antenne auf dem Mast kann im Winterlager abgenommen werden. Für eine Notantenne wird am Heckorb die Halterung angeklemmt. Das Anschlußkabel dafür wird leicht und schnell durch die vorgesehene Decksdurchführung an die bereitliegende Antennenleitung angeschlössen. Diese Antenne ist auch praktisch bei Kanalfahrten mit gelegtem Mast.
Für den Motor sind die Überwachungsinstrumente der Fa. Idea im Cockpit in einer Tafel angeordnet: Öldruckanzeige, Kühlwasser-Temperatur-Anzeige und Drehzahlmesser mit Betriebsstundenzähler.

Details an Deck

An Deck sieht man zunächst eine große Anzahl sinnvoller praktischer Beschläge, die gut angepaßt sind und zum Teil aus eigener Fertigung stammen. Wir hatten viele Ideen, die verwirklicht wurden und mit der Zeit wurde noch allerlei verbessert. Man kann schlecht alles beschreiben.
In der Galerie ist viel gezeigt und erklärt, trotzdem hier eine Zusammenfassung.
Wir hatten einen großen Flaggenstock für eine Nationale von 90X110 cm mit einer besonderen Halterung achtern an Steuerbord. Bei ganz viel Wind hatte ich Bedenken, ob das Ding hält. Es wurde ein kleinerer gebaut für eine Flagge 60X80 cm. Die große wird nur noch sonntags im Hafen gesetzt.
Für das Hecklicht ist eine geschützte Halterung im Heckkorb an Backbord integriert. An dieser ist auch die Garmin-GPS-Antenne so montiert, daß sie nicht über den Heckkorb ragt und Leinen behindert.
Daneben ist am Heckkorb noch ein Rettungssystem mit 80 m Leine befestigt.
Die Ruderwelle hat eine Feststellbremse. Hebelchen ca 30° nach oben, und das Ruder steht fest, das Boot segelt allein und man hat für kurze Zeit die Hände frei. Ein kleiner Druck von oben löst das Ruder wieder.
Es gibt 6 Winschen. Alte englische Zweigangwinden der Fa. Gibb sind äußerst zuverlässing und werden für alles eingesetzt. Für die Fockschoten sind Setamar Winden der Fa. Hase Wedel Holst. vorhanden. Das besondere: man kann unter Last ganz langsam fieren. Dieses ist eine Erfindung von Herrn Kiesling in Mölln, der sehr schwere Exemplare in Kleinserie herstellte und etwas ungeeignetes Material verwendete. Die Fa. Hase hat nach dem Prinzip eine moderne leichtere gut aussehende Version gebaut. Die schweren Winden wurden ersetzt.
Ganz zuverlässig funktionieren die zwei dänischen Zweigangwinden der Fa. Andersen auf dem Kajütdach, Hier werden alle Fallen und Strecker und der Baumniederholer Easykick, sowie die beim Segelbergen hilfreichen Lazyjacks bedient und mit Schotklemmen der Fa.Pfeifer belegt. Besonders zu erwähnen ist, daß von hier aus das ganze Einleinenreffsystem bedient wird und dabei niemand auf das Vorschiff muß. (natürlich ist es bei längeren Törns sinnvoll, irgendwann das unter dem Baum hängende Tuch mit Zeisingen zu bändigen.)
Der Spi-Baum wird in Beschlägen an Deck am Bugkorb an der Reling gestaut. Er funktiomiert mit G1, G2 und Blister und hat am Mast ein Auge auf einer Schiene. Dieser Baum wird auch als Jütbaum beim Mastlegen verwendet. Dafür wurden an den Enden zur Verstärkung innen dickwandige Rohrhülsen eingesetzt. In die sehr kräftige Mastgabel wird er einfach eingesteckt. Es sind keine weiteren tüdeligen Halteseile notwendig.
Im Vorschiff unter Deck ist eine Bronze-Ankerwinde von Otto Hauffe. Der baute in seiner kleinen Schlosserei damals viele Bootsbeschläge für die Werft A&R. Über ein Rohr wird die 35 m lange Ankerkette bis unter die Vorschiffskojen abgelassen. Den 12 kg Pflugscharanker am Bug kann man direkt an die Kette schäkeln und über Umlenkrollen abfieren. Für Leinen (Anker- und andere) kann man die Klüsen verwenden. Als Zweitanker ist ein zusammenlegbarer Sea-GRIP-Anker mit 5 m Kettenvorlauf in der Backskiste gestaut. Der bietet sich natürlich gut als Heckanker an.
Für die Festmacherleinen gibt es 4 Doppelpoller. Manch einer mag sie nicht leiden aber es gibt nichts Besseres, insbesondere weil Leinen getrennt belegt und eingestellt werden können, was auf einer Klampe mit übereinander liegender Vorleine und Spring schlecht geht. (Handelsübliche Doppelkreuzpoller sind da nicht besser) Für Längsseitlieger ist mittschiffs ein doppeltes Auge montiert. Hier muß man Leinen zurückgeben oder Knoten machen. An einer Klampe an dieser Stelle würde immer irgendwas hängen. Landleinen, als zusätzliche Spring, kann man gut durch ein Auge auf die Winsch umlenken.